Frida - 17.07.23 - Boxer Nothilfe Deutschland e.V.

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Frida - 17.07.23

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17.07.2023

Frida

Liebe Frau Laue, liebe Leute in der Geschäftsstelle und im Verein,

endlich komme ich dazu, einen Bericht zu Frida zu senden. Das erste Jahr mit ihr ist schon lange vergangen und es war sehr ereignisreich.

Wir haben Frida im Februar 2022 (vorher Frieda) übernommen, nachdem unser Rufus 3 Wochen zuvor unerwartet verstorben war. Frida kam aus einer Familie und wir konnten uns dort direkt informieren.

Sie springt gern Menschen an und verträgt nur Pferdefleisch in Form von Trockenfutter, so die Auskunft.

Frida hat sich schnell eingelebt und genießt es nie allein und überall dabei zu sein. Sie ist gut erzogen und im Verhalten völlig problemlos. Schnell zeigte sich, dass sie ein gehöriges Bündel an Gesundheitsproblemen mitgebracht hat. Das einfachste war die Entfernung der Epuliden, die sie merklich am Fressen  beeinträchtigten.

Am rechten Vorderlauf hatte sich ein hühnereigroßes Neurofibrosarkom am Ellbogen gebildet, und das war bösartig. Also haben wir sie operieren lassen.

Danach erfolgte eine Bestrahlung über drei Wochen, die von der Boxernothilfe finanziert wurde. Leider bildete sich wenige Wochen später das Sarkom an selber Stelle wieder, also nochmal Operation.

Jetzt ist über ein Jahr vergangen und bisher ist das Sarkom nicht mehr aufgetreten. Es besteht also Hoffnung, denn sonst würde nur eine Amputation helfen.

Dann musste am Bauch ein Mastzellentumor 2. Grades entfernt werden. Leider wurde der erforderliche Abstand zum gesunden Gewebe nicht eingehalten. Das bedeutete eine Nachoperation, die im Zuge der Milzentfernung gemacht wurde. An der Milz wurden nämlich Gewebeveränderungen diagnostiziert, die sich jedoch als gutartartig erwiesen. Unser Rufus ist ja an den Folgen einer zu spät angesetzten Milzentfernung gestorben und das sollte Frida nicht passieren.

Die nächste Baustelle waren die Augen. Frida litt unter einer chronischen Bindehautentzündung und hatte total ausgedehnte Unterlider, weil sie sich ständig kratzte. Selbst beim Schlafen waren die Augen offen. In einer Augenklinik für Tiere in Berlin wurde das eigentliche  Problem erkannt, nämlich Allergien, die den Juckreiz auslösen. Zuerst wurde die Bindehautentzündung behandelt, dann die beiden Unterlider operativ gestrafft. Jetzt hat sie die schönsten Boxeraugen weit und breit! Die Allergien werden mit einer Desensibilisierung bekämpft und das mit großem Erfolg.

Frida kratzt und schleckt sich nicht mehr als normal. Dank der Behandlung kann Frida nun alles fressen. Seit sie Nassfutter und Hundeleckerlis  bekommt, frisst sie mit erkennbarer Lust. Sie verträgt alle Fleischsorten und selbst ein Leberwurstbrot, Joghurt, Nudeln, Reis und Käse sind ab und an auf ihrem Speiseplan.

Letzten Sommer hat sie sich einen Hornhautriss (Ulcus) am rechten Auge zugezogen, was rund 6 Monate Behandlung erforderte. Nachdem das überstanden war, folgte eine Entzündung der Maibomschen Drüsen in beiden Augen.

Mittlerweile ist das rechte Auge wieder fit und links ist die Heilung fast abgeschlossen. Die Sache ist aber recht lästig für Frida, weil ich dauernd an Ihren Augen herummachen muss, zunächst noch ein paar Wochen mit einem Antibiotikum und zur Vorbeugung eines Ulcus muss eine Salbe lebenslang verabreicht werden.

Im Frühjahr wurde Frida scheinschwanger, das aber schnell mit Tropfen gestoppt wurde. So etwas war für uns völlig neu. Sie benahm sich plötzlich völlig verrückt, sammelte alles Spielzeug in ihrer Schlafhöhle und wollte überhaupt nicht mehr heraus. Wir dachten schon an einen Gehirntumor, der vielleicht ihr Verhalten beeinflusste, aber dann war die Diagnose völlig harmlos.

Der Bericht zu Fridas Krankheiten ist nicht gerade kurz, aber dafür ist alles andere im Lot und das entschädigt doch für alle Mühen und die Tierarztrechnungen.

Es ist erstaunlich, dass sie immer noch freudig und willig zu ihren Ärzten geht.

Frida ist ein lebenslustiger und sehr aktiver Hund und wir kommen bestens mit ihr zurecht.

Mittlerweile haben wir den Kampf gegen die weißen Haare, die sie überall hinterlässt, weitgehend aufgegeben. Sie ist trotz ihrer über 8 Jahre extrem verspielt, will viel kuscheln und braucht ständig Aufmerksamkeit. Ihre Lieblingsbeschäftigung ist Toben im Wasser und zwar in möglichst schmutzigem. Da ist sie nicht zurück zu halten. Ein Schlammbad mit anschließendem Wälzen im sandigen Waldboden ist für sie offensichtlich das Schönste auf der Welt (siehe Foto!). Einmal pro Monat im Sommer darf sie das nun machen, obwohl es eine elende Sauerei ist, bis sie sauber und trocken ist.

Dr. Alfons Schmidt mit Familie


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