Murphy - Boxer Nothilfe Deutschland e.V.

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Murphy

Boxer > Zum Gedenken > 2015
28.09.15




Nachdem ich vor ein paar Wochen noch so eine positive Nachricht schreiben konnte, muss ich heute leider traurige Nachrichten senden.

Wir mussten Murphy am Sonntag, den 13.09.2015 gehen lassen.

Samstag, am späten Nachmittag, fing er leicht an zu Husten. Im Laufe des Abends wurde es schlimmer. Es hörte sich an, als hätte er einen Fremdkörper im Hals. Man sah nichts, aber irgendwann erbrach er Blut. Also sind wir in der Nacht in die Tierklinik gefahren. Dort wurde er geröngt und die Ärztin sagte uns, dass man eindeutig eine Magenschleimhautentzündung erkennen könne. Das schien auch naheliegend, da Murphy am Montag zuvor noch gebissen wurde, die Wunde (ein Cut auf der Nase) genäht werden musste, er Antibiothika und eine erhöhte Schmerzmittel Dosis bekam und das ganze eben auf den Magen schlagen kann. Die Ärztin spritzte ihm Mittelchen und wir sollten nach Hause und nur wiederkommen, wenn es nicht besser würde. 

Er erbrach sich dann zwar nicht mehr, das Husten und die Kurzatmigkeit wurden aber nicht besser. Er hatte inzwischen sogar in Ruhephasen Atemproblem, zuvor nur in der Belastung. Also sind wir morgens wieder in die Tierklinik. Dort hatte inzwischen ein anderer Arzt Dienst und als wir mit Murphy hereinkamen und er das Husten hörte, sagte er gleich, dass sich das gar nicht gut anhören würde und er etwas anderes vermute. Also wieder röntgen, diesmal die Lunge. Auf dem Röngtenbild war dann deutlich ein apfelgroßer Tumor an der Lunge zu erkennen. Der Tumor drückte wohl auf die Luftröhre, so dass der Hustenreiz und die Atemnot entstanden. Der Arzt sagte uns, dass man nicht operieren könne und andere Behandlungen bei der Größe des Tumors auch nicht wirklich erfolgversprechend wären. Es war ein Schock. Er spritzte Cortison und wir nahmen Murphy nochmal mit nachhause.

Dort abwarten, abwägen, beobachten. Es ging ihm nicht gut, Atemnot, Anruf bei der Klinik, Termin vereinbart. Im Garten gewesen, normales Atmen, er hat gespielt, Hoffnung, eneuter Anruf bei der Klinik, Termin abgesagt. Kurz darauf wieder Atemnot, Husten... Was ist die richtige Entscheidung? Gegen Abend sind wir dann doch mit ihm zur Tierklinik gefahren und haben ihn gehen lassen.

Es ging so verdammt schnell. In der Woche davor, sind wir noch 1,5 Std. joggen gewesen und er hat mich am Schluss noch freudig überholt. Keine Anzeichen von Atemnot, er war fit.

Wir sind immer noch ganz geschockt und er fehlt jede Minute.

- Er hat mich über 6 Jahre quasi jede Minute begleitet und diesen Job trotz aller Macken sehr gut gemacht.
- Er hat mir Anfangs, aufgrund seiner "nicht-netten-Art" anderen Hunden gegenüber, viele schlaflose Nächte bereitet.
- Er hat mich von anderen Hundehaltern isoliert, weil ich ausweichen musste, gerne auch mal auf den matschigen Acker.
- Er hat mich zum Frühaufsteher gemacht, weil bei Sonnenaufgang weniger Hunde unterwegs sind.
- Er hat mich gelehrt schlechtes Wetter schätzen zu lernen, weil dann die "Schön-Wetter-Tutnix-Hundehalter" nicht unterwegs sind.
- Er hat mir wegen seiner Krankheiten den letzten Nerv geraubt und meinen Geldbeutel mächtig strapaziert.
- Er hat meinen Kleiderschrank umgekrempelt, von Schick zu Outdoor.
- Er hat mich zugehaart und die Fuselrolle zu meinem Freund gemacht.
- Er hat meinen Platz auf dem Sofa halbiert, weil es seiner war.
- Er hat mir Nachts den Atem geräubt, weil er gerne mal halb auf mir eingeschlafen ist.
- Er hat mich manchmal morgens wachgeatmet.
- Er hat im Winter die Wärmflasche ersetzt und war auch mal Kopfkissenersatz.
- Er hat nie etwas kaputt gemacht, war höflich und zurückhaltend, aber auch fröhlich und ausgelassen.
- Er hat mir täglich ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Mein ganzer Tagesablauf war auf Murphy abgestimmt. Nun ist mein "Schatten" weg. Das macht mich/uns unheimlich traurig und muss erstmal sacken...

Danke für die Vermittlung eines so tollen Hundes.

Traurige Grüße,
Tanja und Jörg

 
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