Kimba - 12.02.2014 - Boxer Nothilfe Deutschland e.V.

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Kimba - 12.02.2014

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Am Samstag Nacht, 08.02.2014 ist unsere liebe Kimba über die Regenbogenbrücke gegangen. Ich weiss noch, wie ihr sie uns gebracht hattet, nur zur "Pflege", weil sie dort, wo sie vorher war dringend raus musste. Ich stimmte zu, denn eigentlich wollte ich keinen Hund mehr, da kurz vorher schon unser altes Mädchen Biggy die Regenbogenbrücke überquert hatte. So stand Kimba vor uns, keine 20 kg leicht, abgemagert bis auf die Knochen, Durchfall ohne Ende und eine riesen Angst vor allem und jedem. Ich dachte noch, mein Gott, wie kann ein Mensch nur so mit einem Geschöpf umgehen.

Wir haben dann eine kleine Runde mit ihr gedreht und ich glaube, Kimba war mit all den Eindrücken völlig überfordert, sie kannte so gar nichts, von anderen Hunden mal ganz abgesehen. Wenn sich ein anderer Hund ihr näherte hat sie sich sofort untergeordnet. Nach dem kurzen Spaziergang sind wir hoch in unsere Wohnung und Kimba verkroch sich sofort zwischen Couch und Couchtisch vor meine Füsse, besser gesagt AUF meine Füsse. Als unser Sohn von draussen rein kam, fragte er direkt, wo der Hund sei und "stopfte" Kimba erstmal ein Leckerchen ins Maul, da war das erste Eis gebrochen. Zu diesem Zeitpunkt war schon fast klar, dass wir sie behalten werden. Noch in der ersten Nacht hat sie sich den Platz neben meinem Bett ausgesucht und der ist es auch geblieben.

Es folgten anstrengende Zeiten für uns, denn das war eine so verletzte Hundeseele, es dauerte einige Zeit, bis sie vertrauen fasste, aber dann gings ganz schnell, Kimba wich mir nicht mehr von der Seite. Dann hab ich mit ihr angefangen zu arbeiten, Sitz, Platz, Fuss, bleib, das ging ganz zackig, kluger Hund. :-) Aber laute Geräusche wie z.B. LKW´s, Handwerker im Haus, oder auch nur der Staubsauger, brachten sie dazu in Panik geraten zu lassen. In der Wohnung hatte sie schnell die Sicherheit eines richtigen Boxers, es wurde geknurrt und gebellt, wenn´s geklingelt hat, aber sich sofort verdrückt, wenn der Besuch reinkam. Aber die Arbeit hat sich gelohnt, sie wurde immer sicherer und nach ein paar Monaten war sie ein supertoller Boxer. Angst hatte sie zwar immer noch, aber in Panik ist sie nicht mehr geraten.

Kimba nahm auch gut zu, bis auf 28kg hat sie es gebracht. Sie war ein echter Clown, spielte super gerne mit ihrem Quitscheball und mit uns auf dem Boden. Kimba schlief auch immer auf dem Rücken, das sah so lustig aus. Sie hat soviel mitgemacht in ihrem Leben, erst die Menschen wo sie vorher war, dann eine Operation, die fast schiefgegangen wäre, sie musste nochmal unter´s Messer. Aber sie hat das alles geschafft. Dachten wir. :-( Wir haben immer so darauf geachtet, dass sie nichts frisst, wenn wir mit dem Auto unterwegs waren, oder dass sie nach dem Fressen getobt hat. Wir dachten wirklich, wir passen genug drauf auf, es konnte ja niemand ahnen, dass ihr Magen sich dreht, wenn sie frisst!

Ja und am Samstag ging es dann so schnell, sie speichelte, wollte sich übergeben und wir dachten noch, da muss doch was kommen, tat es aber nicht. Wir riefen den Tierarzt an und der sagte, wir müssen sofort in die nächste Klinik, sie hat sicher eine Magendrehung. Dann packten wir die Maus ins Auto mit dem Gedanken, es wird sicher alles gut. In der Klinik angekommen, es war natürlich schon einiges an Zeit vergangen, sah Kimba schon sehr schlecht aus. Blasses Zahnfleisch, blasse Zunge, heftiges Atmen. Kimba legte sich auf die Seite und da wußte ich, da stimmt gewaltig was nicht. Der Tierarzt sah sie sich an und stellte auch recht schnell fest, dass es sich um eine Magendrehung handeln muss. Er wollte sie zur Sicherheit noch röntgen, was er auch tat und als wir das Bild sahen, wurd uns ganz schlecht. Kimba´s Magen hatte sich gedreht. Sie war schon so schwach auf den Beinen, dass sie sich wieder auf den Boden legte und hechelte. Sie hatte einen Wahnsinns Puls. Der Tierarzt klärte uns auf, wie die Chancen stehen würden. Er machte uns keine so große Hoffnungen, da es nun schon gut 2 Stunden her war seit der Drehung. Wir schauten unser Baby an und entschieden uns sie gehen zu lassen. Wir blieben bis zum Schluß bei ihr, sie schlief ganz friedlich und schnell ein. Natürlich haben wir uns Gedanken gemacht, ob der Schritt klug war, aber wir haben uns Kimba angesehen und dachten, dass das besser ist. Nach Rücksprache mit dem Arzt und die Situation in der Klinik, wie schnell Kimba abgebaut hat in 10 Minuten, denke ich schon, dass es durchaus vertretbar war unser Baby gehen zu lassen.

Wir werden den Clown nie vergessen, sie ist ein ganz toller Hund geworden. Sie fehlt an jeder Ecke und Kante, ihr schnarchen, ihr getippel über´s Laminat, die Sabberspuren nach dem Saufen. Das Einfordern ihrer Streicheleinheiten, einfach alles.

Liebe Kimba, wir hoffen du bist gut angekommen im Regenbogenland und es geht dir gut.

Familie Majewski

 
 
 
 
 
 
 
 
 
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