Hutch - 27.12.2017 - Boxer Nothilfe Deutschland e.V.

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Hutch - 27.12.2017

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27.12.2017


Hutch durfte über die Regenbogenbrücke gehen.

10 Jahre nach der Vermittlung von Hutch musste er von unserem Verein wieder zurückgenommen werden. Originalton ehemaliger Besitzer: "Ich habe schon versucht, ihn auf einem Gnadenhof unterzubringen, im Tierheim darf ich Hutch lt. eurem Vertrag ja nicht abgeben". Er trenne sich nun von seiner Lebensgefährtin und hätte eine Wohnung, nur 5 Minuten Fahrtzeit zu seiner Arbeitsstelle, gefunden. Es folgten sehr viele Telefonate - ohne Erfolg - um Hutch sein Zuhause bei seiner Familie zu erhalten. Weder seine geschiedene Frau, noch die Lebensgefährtin noch die erwachsenen Kinder waren bereit, Hutch bis an sein Lebensende zu begleiten. Auf unsere Nachfrage, ob er bereit wäre weiterhin die Medikamentenkosten von 50 € im Monat zu zahlen, wurde verneint. Wir waren entsetzt und wütend über diese Antwort. Hier ein Auszug aus einer Mail vom ehemaligen Herrchen an uns: "ich glaube einfach, dass es sie ärgert, dass sie die Kosten jetzt tragen müssen. Dadurch ist ihr inakzeptables Verhalten zu erklären".

Hutch stand im 14 Lebensjahr, war inkontinent, hat einen Tennisball großen Tumor an der unteren Lippe und so einige andere diverse Gebrechen. Der Originalvermittlungstext wurde vom ehemaligen Herrchen sehr geschönt geschrieben. Wir haben alles unternommen um für Hutch eine Pflegefamilie zu finden, damit er auf seinem letzten Weg familiäre Begleitung hat. Wir haben sie gefunden. Menschen mit einem übergroßen Herzen. Bei Silly und Ulli darf Hutch seinen letzten Weg gemeinsam mit der Familie und den Hunden gehen. Dafür konnten wir dieser Familie nicht genug danken. Natürlich trugen wir alle Kosten für Hutch, er war alt, krank ,stand an seinem Lebensende und wir wollten für ihn sorgen.


Sein Pflegefrauchen schrieb:

"Ende September rief Vera Dengel bei mir an. Sie wusste, daß ich einen "Hospitzplatz" in unserer kleinen Hundepension eingerichtet hatte. Vera fragte, ob wir ein Sorgenkind von der BNH aufnehmen könnten und das zeitnah. Was soll ich sagen ,bereits am Samstag den 30.09.2017 zog Hutch bei uns ein. Hutch: ein großer weißer Boxer, angeblich inkontinent und mit einem zur dieser Zeit bereits fast Tennisball großem Geschwür am und im Maul. (das Bild auf der Seite der BNH war anscheinend schon ewas älter, da der Tumor, da wesentlich kleiner war) Hutch hatte in den Hinterläufen kaum Muskeln, Spondylose und HD wahrscheinlich und 3 trockene Liegegeschwüre an den üblichen Gelenkstellen. Hutch war im 14 Lebensjahr. Er wurde mit Liebe aufgenommen, nachdem er von seinem Vorbesitzer schlicht und ergreifend abgeschoben wurde.

Die erste kleine Runde am frühen Abend mit Hutch füllte die Augen von mir und Uli, meinem Mann , zügig mit Tränen. Hutch war kaum in der Lage diese paar Meter zu gehen, er knickte immer wieder hinten ein. Wir haben da bereits gedacht, daß Hutch nicht länger als 2 bis 4 Wochen bei uns ist. Wir wurden eines Besseren belehrt.

Ich hatte noch Novalgintropfen von meiner im letzten Jahr verstorbenen Lina im Haus. Hutch bekam 3 mal 40 Tropfen. Nach 2 Tagen konnte er gut stehen, besser laufen, sein Blick war interesiert und er konnte ein Bein kurz zum Pullern heben. Hutch bekam dann tgl METACAM.

Was in der Zeit danach kam war Freude pur. Hutchman, so nannte ich ihn, blühte auf. Er legte eine Lebensfreude an den Tag, die unglaublich war. Im Hause leben noch meine Münsterländerhündin Imme (Imme sollte mit 8 Wochen entsorgt werden), die Hutch gezeigt hat, wie schön Leben sein kann. Mike, unser tauber Sweety, kam ebenfalls aus dem Tierschutz und ist absolut souverän mit Hutch umgegangen. Und unser zugelaufener Kater PitjePuk hatte zügig Respekt vor diesem ollen großen weißen Hutcheisbärboxer .

Hutchman suchte immer meine Nähe, ich war seine Silly. Wenn das Nest neben meinem Bett frei war, hat er sich dort reingelegt. Ich habe ihn mitgenommen, wann immer es ging. Autofahren fand er toll,da gab es was zu sehen...und irgendwann konnte Hutch tatsächlich im Kofferraum sitzen und raus schauen...

Ich habe Rinderhack für ihn gekocht, mit Kräutern und so gekocht, dass er es am Anfang noch selbst aufnehmen konnte. So haben wir sein Futter bereitet, er sollte so lange wie möglich noch ohne Hilfe fressen. Ende November, Anfang Dezember brauchte Hutchman mehr und mehr Hilfe. Der Tumor wuchs, mazerierte, die Haut riss auf, der Tumor fing an zu bluten und Hutchman veränderte langsam sein Wesen. Er schnappte nach seinen Hundefreunden im Haus.

Am 15.12. begann sein Tumor an, mehr zu bluten. Ich habe die Notbremse gezogen und einen Termin bei meinem Tierarzt gemacht.

Hutchman durfte leben, aber er sollte nie leiden. Jetzt war die Zeit des Abschieds gekommen. Hutchman hatte 10 schöne Wochen. In dieser Zeit hat er gelebt und er war nie allein. Mein Hutchman war ein Geschenk. Er war etwas ganz BESONDERES.

Lieber Hutchman, ich danke für die Zeit, die du uns begleiten durftest und so bereichert hast. Ich danke für deine Liebe und dein Vertrauen.
Ich habe versucht dich in deiner letzten Zeit mit Würde, Respekt und Liebe zu begleiten. Ich denke, daß mir das gelungen ist. Du wirst in den Herzen bleiben, die dich kannten und du wirst immer bei mir im Herzen sein...

Lebe wohl, du großer weißer Eisboxerbär. Ich liebe Dich sehr.

Dein Pflegefrauchen Silly

 
 
 
 
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